Graubünden soll bei Kinderbetreuung an die nationale Spitze

Gestern hat die Bündner Regierung die Botschaft zur Totalrevision des Gesetzes über die familienergänzende Kinderbetreuung veröffentlicht. Der Vorschlag geht in die richtige Richtung – aus Sicht der SP muss Graubünden aber im interkantonalen Vergleich an die Spitze.

Nachdem die Regierung im letzten Jahr eine ungenügende Vorlage zur familienergänzenden Kinderbetreuung in die Vernehmlassung geschickt hat, ist die nun vorliegende Totalrevision ein Schritt in die richtige Richtung. Aus Sicht der SP Graubünden muss der Kanton aber noch mehr in die familienergänzende Kinderbetreuung investieren. Sie wird sich in Kommissionsarbeit und im Grossen Rat deshalb für eine stärkere finanzielle Beteiligung des Kantons einsetzen.

Warum muss Graubünden vorangehen?

Zurzeit bewegt sich Graubünden im interkantonalen Mittelfeld, was die Bezahlbarkeit der familienergänzenden Kinderbetreuung angeht. Mit der neuen Vorlage verbessert sich der Kanton zwar, aber angesichts der drohenden demografischen Entwicklung gerade in den Randregionen muss Graubünden den nationalen Spitzenplatz anstreben. Schon heute kämpfen viele Talschaften mit Abwanderung, insbesondere von jungen Frauen. Dazu kommt der Fachkräftemangel, der im Kanton Graubünden gravierend ist. Deshalb soll der Kanton, insbesondere auch im Sinne eines Standortvorteils, die bezahlbarste Kinderbetreuung in der Schweiz ermöglichen. Nur mit dem Spitzenplatz sendet Graubünden ein echtes Signal an junge Familien und Fachkräfte und kann damit seine Attraktivität entscheidend steigern.

Höhere Beteiligung des Kantons

Aufgrund unterschiedlicher Finanzierungsmodelle ist der interkantonale Vergleich der Kinderbetreuungskosten nicht ganz einfach. Klar ist jedoch, dass eine möglichst hohe Beteiligung der öffentlichen Hand zu einem qualitativ hochstehenden und flächendeckenden Angebot für alle führt. Aktuell sieht die Gesetzesvorlage vor, dass Kanton und Gemeinden 50 bis 70 Prozent der Normkosten einer Kita finanzieren. Die SP setzt sich dafür ein, diesen Anteil auf 70 bis 90 Prozent zu erhöhen. Dabei soll in erster Linie der Kanton die Erhöhung, die über die jetzige Vorlage hinausgeht, tragen. 

Alle profitieren

Von einem nationalen Spitzenplatz profitiert der gesamte Kanton als attraktiver Wohn- und Arbeitskanton. Familien profitieren dank der einfacheren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kinder profitieren vom leichteren Zugang zu früher Förderung sprachlich und sozial. Und das Bündner Gewerbe profitiert im Wettbewerb um Fachkräfte und von der zusätzlichen Mobilisierung von Arbeitskräften mit Betreuungsaufgaben. Um eine hochstehende Betreuung zu sichern, setzt sich die SP im Rahmen der Totalrevision auch für gute Arbeitsbedingungen in den entsprechenden Institutionen ein.

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