Die in den letzten Wochen offengelegten Vorkommnisse am Kantonsgericht sind äusserst besorgniserregend. Hierbei laufen unterschiedliche Abklärungen: 1. Die Untersuchung wegen Amtspflichtverletzungen vonseiten Kantonsrichter Peter Schnyder; 2. die Untersuchung wegen Amtspflichtverletzungen vonseiten des Gerichtspräsidenten Norbert Brunner; 3. das Ausstandgesuch von Brunner gegen die gesamte KJS; 4. die Untersuchung zur Pendenzenlast und den langen Verfahrensdauern am Kantonsgericht. Zudem musste die KJS in den letzten Monaten Weisungen erlassen, um höchste problematische Prozesse und Arbeitsweisen am Gericht zu korrigieren.
Das Vertrauen ins Kantonsgericht, eine der zentralsten Institutionen in unserem Kanton, ist nachhaltig beschädigt. Nach eingehender Beratung und Austausch mit den SP-KJS-Vertreter*innen kommt die SP-Fraktion zum Schluss, dass weiterführende Informationen vorgelegt werden müssen. Die SP-Fraktion hat einen Antrag an die KJS gestellt, nicht nur die Zusammenfassung der Untersuchungsberichte dem Grossen Rat zukommen zu lassen, sondern – unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte – die Gesamtberichte zu publizieren. Zudem plant die SP-Fraktion Hearings mit den zur Wahl stehenden Kantonsrichter*innen. Dies mit Blick auf die anstehenden Gesamterneuerungswahlen.
Die SP-Fraktion wird sehr kritisch hinschauen und prüfen, in Abstimmung mit den anderen Parteien, wie mit Blick auf die Wahlen verfahren werden kann. Die SP Fraktion hat höchste Anforderungen an die Integrität, Teamfähigkeit, Selbstreflexion und Effizienz der Richterinnen und Richter. Das höchste Gericht muss über alle Zweifel erhaben sein, schliesslich werden am Kantonsgericht Urteile gefällt, die das Leben von Bündnerinnen und Bündner massgeblich prägen können.