Sensation. Zwei von fünf Bündner Nationalratssitzen sind rot.

Liebe GenossInnen, liebe LeserInnen

Der 20. Oktober 2019 war unser Sonntag. Nach einem Nerven aufreibenden Nachmittag mit ungewissem Ausgang stand am Abend endlich fest: Ohne Bisherige auf der Nationalratsliste haben wir – quasi aus dem Stand heraus – unseren Sitz verteidigt und einen zusätzlichen Sitz gewonnen. Ab Dezember werden Jon Pult und Sandra Locher Benguerel für die SP Graubünden in Bern Politik machen. Die Sensation ist geschafft. Zwei von fünf Bündner Nationalratssitzen sind rot. Lieber Jon, liebe Sandra – herzliche Gratulation!

Für ParteipräsidentInnen und Wahlkampfleitende gibt es kaum schönere Aufgaben, als Artikel wie diesen hier zu schreiben. Dabei dürfen und müssen wir in erster Linie Danke sagen. Der grösste Dank geht an die über 100 Freiwilligen, die diesen Wahlherbst mit über 5’500 BündnerInnen am Telefon gesprochen haben und bereits im Juni an die 1’000 Tür-zu-Tür Gespräche führten. 65 WählerInnen machten am Ende den Unterschied aus. Sie entschieden, dass der fünfte Bündner Nationalratssitz an die SP geht. Da war Glück dabei. Betrachtet man aber das grosse Engagement unserer Basis, dann dürfen wir sagen: Ihr habt dieses Glück regelrecht herausgefordert.

Das ist auch dem gesamten Wahlkampfteam zu verdanken. Tamara Gianera, Mara Sprecher, den top motivierten KandidatInnen und ganz speziell auch unserem Campaigner und Grossrat Tobias Rettich. Ihr habt einen tollen Job gemacht und den Einsatz geleistet, der sich am Ende bezahlt machte. Das gilt selbstredend auch für die vielen Engagierten der JUSO Graubünden, die mit und für uns um die für den Erfolg entscheidenden Stimmen kämpften. Und nicht zuletzt: Eine Kampagne ist nicht machbar, ohne das nötige Kleingeld. Einen grossen Dank daher auch an alle Gross- und KleinspenderInnen.

Vergessen wir nicht, wenn wir beim Dank sind, unsere BündnispartnerInnen. Die Klimaüberhitzung ist und bleibt die dringlichste Herausforderung für die Politik der kommenden Jahre. Dank der Klimaallianz mit der Verda Graubünden und der Grünliberalen Partei ist es gelungen, dem Klimaschutz in Bern eine zusätzliche starke Stimme aus dem stark betroffenen Berggebiet zu geben. Wir sind vollends überzeugt: Sandra und Jon lösen das Versprechen ein, sich in Bern für einen konsequenten und sozialverträglichen Klimaschutz einzusetzen.

Wie sie das anstellen und wie sie ihre Wahl erlebten, das lest ihr in dieser Concret-Ausgabe. Ebenso blickt Tobias Rettich zurück auf seine Arbeit als Campainer und ihr erhält persönliche Einblicke in unmittelbare und auch ein wenig unheimliche Wahlkampferlebnisse einer Freiwilligen.

Nun müssen wir auch ein paar Schritte zurücktreten und den sorgenvolleren Blick über die Kantonsgrenze hinaus ansprechen. Denn während uns das Churer Wahlergebnis um genau 16:32 Uhr in den Freudentaumel schickte, liefen die Wahlen für die SP in der restlichen Schweiz nicht eben gut. Der WählerInnenanteil liegt historisch tief. Genaue Analyse tut not. Dann sind Massnahmen zu erfreifen. Mediale Schnellschüsse einzelner Partei-Exponenten sind dazu kaum zielführend.

Philipp Wilhelm, Präsident SP Graubünden & Grossrat, Davos
Lukas Horrer, Parteisekretär SP Graubünden &&& Grossrat, Chur

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