Nationalrätin Sandra Locher Benguerel hat am Donnerstagvormittag anlässlich einer Medienkonferenz der SP Graubünden über ihren Entscheid informiert, bei den Wahlen 2023 nicht mehr anzutreten. Erneut ins Rennen um einen Nationalratssitz steigt dagegen Jon Pult. Die SP Graubünden zeigt sich auch in der neuen Ausgangslage zuversichtlich, ihre beiden Nationalratssitze zu verteidigen.

Für die Öffentlichkeit kommt die Nachricht überraschend: Sandra Locher Benguerel, Nationalrätin der SP Graubünden, tritt im Herbst 2023 nicht zur Wiederwahl an. An einer Medienkonferenz hat sie ihren Entscheid begründet. Gemeinsam mit Locher Benguerel vor die Medien getreten sind ihr Nationalratskollege Jon Pult und Parteipräsident Andri Perl. Pult hat dabei bekräftigt, neuerlich zur Wahl antreten zu wollen. Perl äusserte sein Bedauern über Locher Benguerels Entscheid, erläuterte aber auch, weshalb er die SP in der neuen Ausgangslage gut dafür gerüstet sieht, beide Nationalratssitze zu verteidigen.

Persönliche Neuausrichtung bei Sandra Locher Benguerel

Seit 2006 vertritt Sandra Locher Benguerel ihre Wählenden und ihre Partei mit grossem Engagement in unterschiedlichen Ämtern. Zunächst als Grossratsstellvertreterin, dann als Grossrätin, seit 2019 als Nationalrätin. Auf Ende Legislatur richtet sie sich nun neu aus und verzichtet deshalb darauf, bei den Wahlen im Herbst wieder anzutreten. „Ich habe mich entschieden, nach 16 Jahren Politik in einem neuen Lebensabschnitt meinen Fokus künftig auf meine Kerninteressen in der Bildung zu richten und mich für Kinder und Jugendliche einzusetzen.“ Locher Benguerel konzentriert sich ab 2024 auf ihren Beruf als Lehrerin und ihre Arbeit in der Geschäftsleitung des Verbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz.

Kein einfacher Entscheid

Locher Benguerel machte deutlich, wie schwer ihr der Entscheid gefallen ist. Vorangegangen waren mehrere Monate des Abwägens und ein intensiver, offener und freundschaftlicher Dialog mit der SP Graubünden. Dabei unterstrich sie, dass ihr das Amt als Nationalrätin nach wie vor grosse Freude bereite und sie seit vielen Jahren Beruf, Politik und Verbandsarbeit ausübe: „Ich mache zu Vieles gerne! Es ist mir jedoch nicht möglich, über eine längere Zeit hinweg alles parallel auszuführen.“ Bis Ende der Legislatur bleibt die profilierte Gleichstellungs- und Bildungspolitikerin im Amt und engagiert sich weiterhin tatkräftig in der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur. Ausserdem bleibt sie der SP als aktives Mitglied erhalten.

Voll motiviert: Jon Pult tritt an

Neuerlich bei den Nationalratswahlen antreten wird Jon Pult. Auch wenn ihn die Vorstellung schmerze, ohne seine Kollegin und gute Freundin Locher Benguerel in den Wahlkampf zu steigen, stelle er sich voll motiviert zu Wiederwahl. Pult möchte seine Arbeit im Parlament und in der Parteileitung der SP Schweiz fortführen. Er empfinde es als grosses Privileg, die Bündner Bevölkerung und die progressiven Werte der Sozialdemokratie in Bern vertreten zu dürfen. Dazu ergänzte er: „Und ja, das Amt als Nationalrat macht mir Spass!“ Pult präsidiert zurzeit die nationalrätliche Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen und amtet als Vizepräsident der SP Schweiz.

SP zuversichtlich für die Wahlen

Andri Perl erläuterte im Anschluss an die Voten von Pult und Locher Benguerel die neue Ausgangslage für die SP. Der Parteipräsident der SP Graubünden bedauerte den Entscheid seiner amtierenden Nationalrätin, äusserte zugleich Verständnis dafür. Alles in allem sei die SP in einer besseren Ausgangslage als 2019, die Partei werde ihre beiden Sitze deshalb verteidigen. Anders als vor vier Jahren steigt die SP mit einem bisherigen Nationalrat ins Rennen – und zwar einem sehr profilierten. Die SP ist zudem bestrebt, der Klimaallianz, also die Listenverbindung mit GLP und Grünen, zu einer Neuauflage zu verhelfen. Zu guter Letzt verwies Perl auf die starke Performance der Bündner Sozialdemokratie in den letzten Jahren: Stetiges Wachstum der SP-Fraktion im Grossen Rat seit 2010 von 12 auf 27 Mitglieder, viele erfolgreiche Sachgeschäfte von der Kinderbetreuung, über den Green Deal bis zum neuen Wahlsystem und Erfolge bei kommunalen Wahlen (zum Beispiel mit der Wahl von Philipp Wilhelm zum Davoser Landammann). Hinzu kommt ein stetiges Wachstum bei den Mitgliedern. Die SP öffnet nun ein Kandidaturfenster für interessierte Kandidierende und nominiert ihre Liste am Parteitag vom 15. April 2023.

Die Ausführungen im Wortlaut finden sich in der beigefügten Medienmappe.

Auskünfte erteilen:

Sandra Locher Benguerel 

079 658 13 53 (erreichbar bis 12 Uhr und ab 17 Uhr)

Jon Pult

076 508 16 33

Andri Perl

079 311 05 91

Am 11. April beehrt Bundesrat Alain Berset Chur mit einem Besuch. Anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung der SP Graubünden und des SBK Graubünden spricht er über das Transplantationsgesetz. Peter Peyer referiert zum Gesundheitswesen in Graubünden. Ausserdem führen Renate Rutishauser (SBK) und Daniel Derungs (BSH) eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der Pflege.

Am 11. April findet im Auditorium des Bildungszentrums Gesundheit und Soziales die Veran- staltung „Perspektiven im Gesundheitswesen“ statt. Bundesrat Alain Berset hält dazu einen Vortrag über die anstehende Abstimmung zum Transplantationsgesetz. Der Bundesrat und das Parlament schlagen bei der Organspende einen Systemwechsel zur erweiterten Widerspruchslösung vor: Wer nach seinem Tod keine Organe spenden möchte, äussert sich zu Lebzeiten entsprechend. Alain Berset steht Rede und Antwort zu den Veränderungen, die diese für das Gesundheitswesen wichtige Vorlage mit sich bringt.

Peter Peyer zum Bündner Gesundheitswesen

Regierungsrat Peter Peyer führt danach aus, was sich in den letzten Jahren im Bündner Gesundheitswesen verändert hat. Wie ist die Schaffung von Gesundheitsversorgungsregionen im Kanton Graubünden angelaufen? Wie hat das Bündner Gesundheitswesen die Pandemie verdaut? Wo gibt es den grössten Handlungsbedarf? Diesen und anderen Punkten geht Gesundheitsminister Peyer nach und beantwortet Fragen aus dem Publikum.

Wie weiter mit der Pflege?

Wie geht es weiter mit der Pflege auf kantonaler Ebene nach Annahme der Pflegeinitiative? Wie wirken sich Fachkräftemangel und Corona aus Sicht von Arbeitnehmenden und Arbeit- gebenden auf die Pflege aus? Unter anderem darüber debattieren in einem überparteilichen Podium Renate Rutishauser vom SBK Graubünden (Schweizer Berufsverband für Pflege- fachpersonal) und Daniel Derungs vom Bündner Spital- und Heimverband.

Die Veranstaltung ist öffenlich und beginnt um 20 Uhr. Ab 19:15 Uhr wird ein Willkommensapéro serviert. Auf den Social-Media-Kanälen der SP Graubünden wird die Veranstaltung live übertragen.

Kontakt:

Andri Perl
Präsident SP Graubünden
perlandri@nospam-hotmail.com
079 311 05 91

An ihrem Nominationsparteitag vom 27. November hat die SP Graubünden ihren Regierungsratskandidaten Peter Peyer und die Kandidierenden für den Grossen Rat nominiert. Dabei gelingt es der SP gemeinsam mit den Grünen, ein überaus vielfältiges Kandidierendenfeld für Klima und Fortschritt in Graubünden zu präsentieren.

Am Samstagnachmittag hat die SP Graubünden im Marsoel Saal in Chur zum Nominationsparteitag eingeladen. Rund 150 Mitglieder der SP Graubünden und Kandidierende für die gemeinsame Liste der SP und Grünen läuteten hiermit den Wahlkampf 2022 ein. Der Parteitag stand ganz im Zeichen des gemeinsamen Engagements für Klima und Fortschritt und der Freude über die vielfältige Liste. 

Peter Peyer für Fortschritt und Stabilität

Zunächst stand die Nomination von Peter Peyer an, der für eine weitere Amtsperiode antritt. Nationalrätin Sandra Locher Benguerel und Nationalrat Jon Pult stellten Peyers eindrücklichen Leistungsausweis in der ersten Legislatur vor – so brachte Peyer alle seine Gesetzesprojekte durch und profilierte mit einem gut aufgestellten Team als umsichtiger Krisenmanager in der Pandemie. Der Parteitag nominierte Peyer einstimmig. Peyer selbst wies in einer stimmungsvollen Nominationsrede darauf hin, dass er sich weiter als Teamplayer für Fortschritt und Stabilität in Graubünden zur Verfügung stellen will.

Viele Frauenkandidaturen für den Grossen Rat

Am Samstag konnte die SP gemeinsam mit den Grünen bereits 102 von möglichen 120 Kandidaturen für den Grossen Rat küren. Die Kandidierenden waren in den Sektionen der SP vornominiert worden und wollen sich gemeinsam für Klima und Fortschritt in Graubünden engagieren. Der SP und den Grünen ist es dabei gelungen, über den gesamten Kanton ein überaus vielfältiges Kandidierendenfeld zusammenzustellen. Besonders erfreulich in den Augen beider Parteien ist die hohe Anzahl der Frauenkandidaturen. 53 der 102 Nominierten sind Frauen. Damit legen SP und Grüne den Grundstein für eine bessere Repräsentanz von Frauen im Grossen Rat. SP und Grüne sind zuversichtlich, die noch offenen Listenplätze in den kommenden Wochen zu besetzen und freuen sich auf einen spannenden Wahlkampf.

Die SP Graubünden und die Verda – Grüne Graubünden beabsichtigen bei den Grossratswahlen 2022 mit einer gemeinsamen Liste anzutreten. Dies haben der Vorstand der Verda und die Geschäftsleitung der SP Graubünden zusammen aufgegleist. Damit bündeln die beiden Parteien ihre Kräfte für die Wahlen, um Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Offenheit und Fortschritt voranzubringen.

Das neue Wahlsystem bringt für Graubünden einiges an Veränderung mit sich. Zum ersten Mal zählt bei den Parlamentswahlen jede abgegebene Stimme für die Zusammensetzung des Parlaments. Wer als Liste erfolgreich sein will, muss in jedem Wahlkreis Kandidaturen aufstellen – und eine Dreiprozenthürde überwinden. Um ihre Kräfte zu bündeln und zu erreichen, dass ökologische Stimmen und Meinungsvielfalt in den Rat getragen werden, planen SP und Grüne eine gemeinsame Liste für die Grossratswahlen 2022.

Aktiv in den Talschaften

Die Zusammenarbeit haben der Vorstand der Verda und die Geschäftsleitung der SP Graubünden bereits aufgegleist. Bei der SP hat dazu noch der Parteitag vom 4. September einen definitiven Beschluss zu fassen. Für die beiden Parteien ergibt sich die Chance für spannende Kandidaturen in allen Talschaften. Die jeweiligen Parteileitungen übernehmen dabei die Koordination – die Auswahl der Kandidierenden und der eigentliche Wahlkampf werden vor Ort von den lokalen Sektionen der SP Graubünden und der Verda abgesprochen. 

Gemeinsame Werte

Die gemeinsame Liste von Grünen und SP ist nicht einfach ein Zweckbündnis. Gemeinsame Werte und eine politische Freundschaft verbinden die beiden Parteien. Für beide ist klar, dass sie sich konsequent für Klimaschutz und einen sorgsamen Umgang mit Graubündens 

Natur, für Gerechtigkeit, Gleichstellung und gesellschaftlichen Fortschritt einsetzen. Das neue Wahlsystem bringt Graubünden Aufbruchstimmung – die Zeit der politischen Monokulturen in den Talschaften ist zu Ende.

Am 15. Mai 2022 stehen neben den Grossratswahlen auch die Regierungsratswahlen an. Die Geschäftsleitung der SP Graubünden schlägt Peter Peyer zuhanden des Parteitages erneut als Kandidaten für den Regierungsrat vor. 

Die SP Graubünden blickt mit Stolz und Zufriedenheit auf Peyers Tätigkeit in der Bündner Regierung. Peyer hat in seiner bisherigen Amtszeit hervorragende Arbeit geleistet. Nach kurzer Zeit im Amt trug er als Regierungsrat einen beachtlichen Teil der Verantwortung für die Bewältigung der Covid-19 Pandemie im Kanton Graubünden. Er hat dabei seine Führungsqualität bewiesen. Dank Peyers Besonnenheit und bedingungslosem Einsatz für die Gesundheit der Menschen in unserem Kanton konnte weit Schlimmeres verhindert werden. Die Bündner Teststrategie hat sich als Pionierleistung schweizweit etabliert und erweist sich als taugliche Alternative zu rigorosen Schul- und Betriebsschliessungen. 

Neben der Bekämpfung der Covid-19 Pandemie hat Peter Peyer das politische Tagesgeschäft im Griff und löste sein Versprechen ein, Graubünden Fortschritt zu bringen. Die Justizreform 3 mit zukunftsorientierten Ansätzen für die Bündner Gerichte ist auf gutem Weg, eine moderne Fassung des Justizvollzugsgesetzes ebenso. Die Revision des Zivilschutzgesetzes, eine Neuorganisation der KESB und eine Revision des Krankenpflegegesetzes mit der Schaffung von Gesundheitsversorgungsregionen brachte Peyer mit breiter Abstützung durch den Grossen Rat. 

Die Geschäftsleitung der SP Graubünden schlägt Peter Peyer deshalb als bewährten und volksnahen Politiker erneut als Regierungsrat vor. Die eigentliche Nomination erfolgt im November anlässlich eines Parteitags.

Die SP-Fraktion hat am 7. April die Nachfolge von Conradin Caviezel für die Leitung der SP-Fraktion gewählt. Neu wird Lukas Horrer die Fraktion präsidieren. Der 30-Jährige ist in Chur wohnhaft, hat einen Masterabschluss in Wirtschaftswissenschaften (BWL) sowie einen Bachelor in Philosophie und sitzt seit 2018 im Bündner Grossen Rat. Weiterhin als Vize-Präsidentinnen der Fraktion werden Erika Cahenzli-Philipp und Beatrice Baselgia walten.

Conradin Caviezel leitet seit 2017 die SP-Fraktion. Er hat Ende Februar 2021 die Fraktion informiert, dass er sich nach vier intensiven Jahren wieder mehr frei verfügbare Zeit wünscht und daher das Amt auf die Aprilsession hin abgibt. Er darf in seiner Amtszeit auf diverse politische Erfolge zurückblicken. So konnte unter seiner Führung die SP bei den Wahlen 2018 das beste Ergebnis ihrer Geschichte einfahren. Dank den Bemühungen der SP lanciert der Kanton im letzten Jahr eine Digitalisierungsoffensive. Des Weiteren gelang es, das Kulturbudget um 3 Millionen CHF zu erhöhen – ein Anliegen, für das die SP jahrelang gekämpft hatte. Die SP-Fraktion hat zudem die Oberaufsichtsaufgaben des Parlamentes ins Zentrum gerückt und ist konsequent Missständen nachgegangen resp. hat Transparenz eingefordert (z.B. PUK Baukartell, Justizuntersuchung/Erneuerung Kantonsgericht, Umweltverschmutzungen). Überdies gelang es der SP unter seiner Führung unnötige Sparprogramme zu verhindern (insb. die Abbauvorlage «GR-Flex»). Zu guter Letzt war Conradin Caviezel prägend in den Diskussionen um das neue Wahlsystem für den Grossen Rat. Nicht zuletzt dank der Klage vor Bundesgericht und der SP Initiative «90 sind genug» konnte endlich ein breit abgestützter Wahlsystem-Kompromiss gefunden werden.

Sein Nachfolger Lukas Horrer war in der Vergangenheit sechs Jahre Parteisekretär der SP Graubünden. Er hat massgeblich zur Professionalisierung der Partei beigetragen. Aktuell ist er Vize-Präsident der Wirtschaftskommission im Grossen Rat und hat sich umfassend in finanzpolitische Themen eingebracht (z.B. Umsetzung STAF, COVID-Härtefallunterstützung etc.). Dabei hat er mehrfach bewiesen, dass er breit getragene Kompromisslösungen entwickeln und parteiübergreifend arbeiten kann. Als Schwerpunkte für die Zukunft der SP-Fraktion sieht Lukas Horrer insb. folgende drei Themenfelder:

  • Ökologie: Das grosse Thema der Zukunft unseres Kantons ist der Klimawandel. Ein deutlich aktiveres Handeln seitens der Bündner Politik ist mit Blick auf die gewaltigen Herausforderungen nötig.
  • Finanzpolitik: Die SP-Fraktion wird sich konsequent für eine Finanz- und Wirtschaftspolitik für «alle statt für wenige» einsetzten. Die guten Rechnungsabschlüsse der letzten zwei Jahrzehnte sollen konsequent für die Mittelschicht, Menschen mit tiefen Einkommen und Investitionen in die Zukunft eingesetzt werden.
  • Gleichstellungspolitik: Auf allen Ebenen unseres Kantons (Verwaltung, Regierung, Parlament, Wirtschaft) sind deutlich grössere Anstrengungen für mehr Diversität und Chancengleichheit nötig.

Der Parteitag der SP Graubünden hat am Samstag, 20. Februar 2021, einen digitalen ausserordentlichen Parteitag abgehalten. Die Mitglieder der SP Graubünden haben flexibel auf die Umstände rund um die Pandemie reagiert und sich zahlreich zur Video-Konferenz zugeschaltet. Für die Öffentlichkeit war der Parteitag über einen Live-Stream auf Facebook zugänglich. Die beiden Haupttraktanden waren zum einen die Neubesetzung des Präsidiums sowie die bevorstehende Abstimmung für ein neues Bündner Wahlrecht. 

Ein grosser Dank an den abtretenden Präsidenten Philipp Wilhelm

In seiner Rede verabschiedet sich der frisch gebackene Davoser Landammann Philipp Wilhelm vom Amt als Präsident der SP Graubünden: «Die vielen Erfolge für Graubünden wie das Anstossen eines Green Deal, eines Digitalisierungsschubs oder einer Kulturoffensive konnten wir nur als gutes Team erreichen. Dafür danke ich der ganzen Partei. Ich bin sehr stolz darauf, wie gut wir aufgestellt sind und bim überzeugt, dass das neue Führungstrio Julia Müller, Nora Kaiser und Andri Perl weiteren Fortschritt für Klima, Solidarität und moderne Lebensformen in Graubünden erreichen werden.»

«Philipp Wilhelm, du warst an Genialität kaum zu übertreffen! Du hast diese Partei geprägt. Wir werden dich vermissen, auch wenn du uns erhalten bleibst als rote Spitze von Davos», sagt Julia Müller. 

Wilhelms Vorgänger, Nationalrat Jon Pult, bemerkt: «Die Bündner Sozialdemokratie aber auch Graubünden als Ganzes verdanken Philipp Wilhelm enorm viel. Auch die reale Chance, nach 100 Jahren Kampf endlich ein gerechtes Wahlsystem zu erhalten.» 

Andri Perls Kandidatur «für die Frauen*»

Zur Bekanntgabe seiner Kandidatur hat Andri Perl skizziert, welchen Weg er für die SP Graubünden sieht: Politisch ist in Graubünden die letzten Jahre viel geschehen. «Wir haben zum Beispiel den Olympia-Gigantismus zweimal verhindert, wir haben den Ausstieg aus dem Kohlestrom geschafft, wir haben das Öffentlichkeitsprinzip verankert, einen Green Deal geschmiedet und einen Fonds für die digitale Transformation eingerichtet. Wir haben das kantonale Kulturbudget massiv verbessert und die Anliegen des Frauen*streiks in die Institutionen getragen. Und wir sind drauf und dran, nach über hundert Jahren Kampf den Majorz zu überwinden.» Perl will die SP Graubünden mit Elan und Präsenz führen. Bis in die geografisch entlegenen Sektionen. Zum Schluss teilt Perl offen mit, dass er seine Kandidatur auch als Unterstützung für die Vizepräsidentin Julia Müller betrachtet und den Platz an der Spitze abgeben möchte, sobald Müller ihr Studium abgeschlossen hat und bereit ist für das Präsidialamt.

Der Parteitag spricht Andri Perl unmissverständlich sein Vertrauen aus: 

Mit 87 Wahlstimmen zu 2 Nichtwahlstimmen bei 0 Enthaltungen wählt der Parteitag Andri Perl zum neuen Präsidenten. Somit ist das Präsidium der SP Graubünden wieder vollständig mit Andri Perl als Präsident, Julia Müller als Vizepräsidentin und Nora Kaiser als Fraktions- und Parteisekretärin. Die drei geben sich zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit reibungslos funktionieren wird. Sie blicken optimistisch auf die bevorstehenden Herausforderungen in Graubünden. 

Die SP Graubünden trägt den «Bündner Kompromiss» mit Überzeugung

Der zweite Teil des ausserordentlichen Parteitags ist der bevorstehenden Abstimmung zum Bündner Wahlrecht gewidmet. Fraktionspräsident Conradin Caviezel berichtet der Basis von den monatelangen Verhandlungen, die dem «Bündner Kompromiss» vorausgegangen sind. Dass eine Mehrheit im Bündner Grossen Rat der Abstimmung über das «Modell C» zugestimmt hat, ist auch mit dem Rückzug der SP-Initiative «90 sind genug» zu erklären. Erst mit dieser Bedingung willigten die FDP und BDP in den Kompromiss ein und stützen mit dem «Modell C» den Doppelproporz. Das Ziel des Doppelproporz ist nicht weniger, als dass für die kommenden Wahlen im Jahr 2022 jede Stimme in Graubünden genau gleich viel wert ist. 

Die SP Graubünden freut sich über den historischen Wahlsieg des Parteipräsidenten Philipp Wilhelm zum Landammann in Davos. Die Bevölkerung in Davos zeigt damit, dass sie bereit ist für einen Generationenwechsel und frische Impulse mitten in der Coronakrise begrüsst. 

SP Davos feiert mit Philipp-Wilhelm-Bier den Erfolg. V.r.n.l.: Rita Gianelli, Mara Sprecher, 
Philipp Wilhelm, Stefan Walser, Ladina Alioth, Christoph Geissler, Linda Zaugg. (Foto: Privat)

In Davos wird zum ersten Mal in der Geschichte ein SP-Kandidat zum Landammann gewählt. Davos ist bereit für Veränderungen: Wilhelm setzt sich ein für einen aktiven Klimaschutz, Fortschritt und innovative Ideen für das von Corona hart getroffene Davos. 

Das SP-Präsidium wird Philipp Wilhelm per 31. Dezember abgeben. Die Vizepräsidentin Julia Müller wird die Arbeit ad interim übernehmen. Das neue Präsidium wird am nächsten Parteitag gewählt. Modus und Fristen werden bis Mitte Dezember mitgeteilt, damit Interessierte Kandidaturen anmelden können. Die SP Graubünden dankt Philipp Wilhelm für die engagierte und erfolgreiche Arbeit als Parteipräsident und wünscht alles Gute für die neue Arbeit in der Gemeindeexekutive von Davos. 

Die Oberengadiner Grossrätin Franziska Preisig hat den Sprung zur Gemeindepräsidentin von Samedan leider nicht geschafft. Die SP Graubünden bedauert, dass das bürgerliche Samedan nicht bereit ist für Veränderungen und keine Frau an der Spitze will. Vielen Dank für den engagierten Wahlkampf. 

Auch in Domat/Ems gelang der SP ein Erfolg: Im Gemeinderat konnte die SP ihre Sitze von drei auf vier erhöhen. Besonders erfreulich ist die Wahl von Luna Weggler, damit sind künftig die Anliegen von jungen Menschen und Frauen in Domat/Ems stärker vertreten. Wir gratulieren der SP Imboden für diesen Erfolg! 

Die SP Graubünden gratuliert der neuen Co-Präsidentin Mattea Meyer und dem neuen Co-Präsidenten Cédric Wermuth zur Wahl ins Präsidium der SP Schweiz. Wir wünschen euch viel Durchsetzungskraft, Freude und Kreativität für diese herausfordernde Aufgabe! Die SP zeigt damit einmal mehr, dass sie erneuerungsfähig ist. Das ist entscheidend für die Zukunft der Schweiz. Nur mit neuer Energie und Kraft können die grossen Herausforderungen wie Klimawandel und Digitalisierung bewältigt werden.  

Besondere Freude bereitet der SP Graubünden die Wahl unseres Nationalrats Jon Pult ins Vize-Präsidium der SP Schweiz. Dank Jon ist die rätoromanische und italienische Sozialdemokratie mit dem Bewusstsein für Anliegen des Berggebiets im Präsidium der SP Schweiz vertreten. Herzliche Gratulation an Jon Pult und die weiteren Vertreter*innen des Vize-Präsidiums Jacqueline Badran, Samuel Bendahan, Barbara Gysi, Ronja Jansen und Ada Marra.

Nicht zuletzt danken wir Christian Levrat für die unermüdliche Arbeit in den letzten 12 Jahren als Präsident der SP Schweiz. Alles Gute für die Zukunft!

Liebe
GenossInnen, liebe LeserInnen

Der 20. Oktober 2019 war unser Sonntag. Nach
einem Nerven aufreibenden Nachmittag mit ungewissem Ausgang stand am Abend
endlich fest: Ohne Bisherige auf der Nationalratsliste haben wir – quasi aus
dem Stand heraus – unseren Sitz verteidigt und einen zusätzlichen Sitz
gewonnen. Ab Dezember werden Jon Pult und Sandra Locher Benguerel für die SP
Graubünden in Bern Politik machen. Die Sensation ist geschafft. Zwei von fünf
Bündner Nationalratssitzen sind rot. Lieber Jon, liebe Sandra – herzliche
Gratulation!

Für ParteipräsidentInnen und Wahlkampfleitende
gibt es kaum schönere Aufgaben, als Artikel wie diesen hier zu schreiben. Dabei
dürfen und müssen wir in erster Linie Danke sagen. Der grösste Dank geht an die
über 100 Freiwilligen, die diesen Wahlherbst mit über 5’500 BündnerInnen am
Telefon gesprochen haben und bereits im Juni an die 1’000 Tür-zu-Tür Gespräche führten.
65 WählerInnen machten am Ende den Unterschied aus. Sie entschieden, dass der
fünfte Bündner Nationalratssitz an die SP geht. Da war Glück dabei. Betrachtet
man aber das grosse Engagement unserer Basis, dann dürfen wir sagen: Ihr habt dieses
Glück regelrecht herausgefordert.

Das ist auch dem gesamten Wahlkampfteam zu
verdanken. Tamara Gianera, Mara Sprecher, den top motivierten KandidatInnen und
ganz speziell auch unserem Campaigner und Grossrat Tobias Rettich. Ihr habt
einen tollen Job gemacht und den Einsatz geleistet, der sich am Ende bezahlt
machte. Das gilt selbstredend auch für die vielen Engagierten der JUSO
Graubünden, die mit und für uns um die für den Erfolg entscheidenden Stimmen
kämpften. Und nicht zuletzt: Eine Kampagne ist nicht machbar, ohne das nötige
Kleingeld. Einen grossen Dank daher auch an alle Gross- und KleinspenderInnen.

Vergessen wir nicht, wenn wir beim Dank sind,
unsere BündnispartnerInnen. Die Klimaüberhitzung ist und bleibt die
dringlichste Herausforderung für die Politik der kommenden Jahre. Dank der
Klimaallianz mit der Verda Graubünden und der Grünliberalen Partei ist es
gelungen, dem Klimaschutz in Bern eine zusätzliche starke Stimme aus dem stark
betroffenen Berggebiet zu geben. Wir sind vollends überzeugt: Sandra und Jon
lösen das Versprechen ein, sich in Bern für einen konsequenten und
sozialverträglichen Klimaschutz einzusetzen.

Wie sie das anstellen und wie sie ihre Wahl
erlebten, das lest ihr in dieser Concret-Ausgabe. Ebenso blickt Tobias Rettich
zurück auf seine Arbeit als Campainer und ihr erhält persönliche Einblicke in
unmittelbare und auch ein wenig unheimliche Wahlkampferlebnisse einer
Freiwilligen.

Nun müssen wir auch ein paar Schritte zurücktreten
und den sorgenvolleren Blick über die Kantonsgrenze hinaus ansprechen. Denn während
uns das Churer Wahlergebnis um genau 16:32 Uhr in den Freudentaumel schickte,
liefen die Wahlen für die SP in der restlichen Schweiz nicht eben gut. Der
WählerInnenanteil liegt historisch tief. Genaue Analyse tut not. Dann sind
Massnahmen zu erfreifen. Mediale Schnellschüsse einzelner Partei-Exponenten sind
dazu kaum zielführend.

Philipp Wilhelm, Präsident SP Graubünden & Grossrat, Davos
Lukas Horrer, Parteisekretär SP Graubünden & Grossrat, Chur