Die SP Fraktion äussert sich bestürzt über die kürzlich über den Tagesanzeiger und Bündner Medien publik gemachten Vorwürfe gegen die zwei Hauptverantwortlichen des Vereins sozialwerk.lgbt. Queere Jugendliche verlieren den einzigen LGBTQIA+-Jugendtreff, den es in Graubünden gab. Die Situation zeigt deutlich, dass es dringend sichere Orte für queere Jugendliche braucht.
Der Jugendtreff für junge Queers in Chur wurde rege benutzt. Jede Woche trafen sich dort Dutzende Jugendliche, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und ihr Queersein zu leben. Während die schwerwiegenden Vorwürfe betroffen machen, darf nicht vergessen werden, dass es die queeren Jugendlichen sind, welche die Hauptleidtragenden dieser Situation sind. Im Hate Crime Bericht 2023 der queeren Dachorganisationen wurde festgestellt, dass es in der Schweiz zu mehr als drei Meldungen von queerfeindlichen Angriffen und Diskriminierungen pro Woche kam – und damit so viele wie noch nie. In einer Gesellschaft, in der queerfeindliche Hassverbrechen und Diskriminierungen an der Tagesordnung sind, sind für queere Jugendliche – welche eine besonders vulnerable Personengruppe darstellen – sichere Orte, wo sie sich selbst ausdrücken und andere queere Jugendliche kennenlernen können, wichtig. Mit der Schliessung des Jugendtreffs wird diese Problematik noch weiter zugespitzt.
Die Schaffung eines neuen, seriös geführten und sicheren Rahmens für einen queeren Jugendtreff ist eine Notwendigkeit. Die SP Fraktion arbeitet gemeinsam mit Partner*innen an möglichen Lösungsvorschlägen. «Liebe queere Jugendliche, ihr seid nicht alleine. Wir sehen und hören euch und werden dafür kämpfen, damit ihr einen sicheren Ort habt, wo ihr queer sein könnt», meint Pascal Pajic, SP-Grossrät*in aus Chur. Auch auf kantonaler Ebene muss mehr zur Prävention von queerfeindlicher und sexualisierter Gewalt getan werden. Es braucht Unterstützung für die Schaffung professioneller Anlaufstellen für queere Jugendliche, auch in ländlichen Regionen.
